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Von Selbstablehnung zu Selbstliebe: Deine Reise zur Ganzheit

  • Autorenbild: Eduard Kaiser
    Eduard Kaiser
  • 6. Sept.
  • 8 Min. Lesezeit
Der Weg zur Selbstliebe ist so wichtig.
Der Weg zur Selbstliebe ist so wichtig.

Du kennst dieses Gefühl. Dieses leise, aber beständige Summen der Unzulänglichkeit, das dich begleitet, egal was du tust. Es ist die Stimme, die flüstert: "Du bist nicht genug. Nicht gut genug, nicht schön genug, nicht erfolgreich genug."


Sie vergleicht dich ständig mit anderen, hebt deine Fehler hervor und überlagert deine Erfolge mit einem Schleier der Zweifel. Diese Selbstablehnung ist wie eine Brille, durch die du die Welt und dich selbst siehst. Sie verzerrt alles.


Doch was, wenn ich dir sage, dass diese Brille nicht dein wahres Sehvermögen ist? Dass sie nur ein Filter ist, den du abnehmen kannst? Dass die Liebe, nach der du dich so sehr sehnst, nicht etwas ist, das du dir von außen verdienen musst, sondern eine Frequenz, die du bereits in dir trägst – und die nur darauf wartet, von dir erkannt und gelebt zu werden?


Dies ist keine einfache "Denk doch einfach positiv"-Anleitung. Dies ist eine Einladung. Eine Einladung, deine tiefsten Glaubenssätze zu erforschen, deine wahre Natur zu entdecken und dich auf den vielleicht wichtigsten Prozess deines Lebens einzulassen: die Rückkehr zu dir selbst.



Das Gefängnis der eigenen Gedanken


Selbstablehnung beginnt niemals mit dir. Sie ist ein erlerntes Verhaltensmuster, ein Sammelsurium von Überzeugungen, die du im Laufe deines Lebens aufgesammelt hast. Ein abfälliger Kommentar eines Erwachsenen in deiner Kindheit, der Spott von Gleichaltrigen, das Gefühl, den Erwartungen nicht zu entsprechen – all diese Erfahrungen haben winzige Samenkörner gesät.


Mit der Zeit hast du begonnen, diese Samen zu bewässern. Du hast die Gedanken anderer übernommen und sie zu deinen eigenen gemacht. Du hast ein ganzes System von Überzeugungen aufgebaut, das darauf ausgelegt ist, dich zu schützen.


"Wenn ich mich selbst kritisiere, bevor es andere tun, tut es weniger weh." "Wenn ich perfekt bin, werde ich endlich geliebt." Dieses System fühlt sich wie Sicherheit an, aber in Wahrheit ist es ein Gefängnis ohne Fenster.


Dein Verstand, der eigentlich dein Diener sein sollte, ist zum strengsten Aufseher geworden. Er wiederholt die alten Programme in einer Endlosschleife. Doch hier ist das Wissen aus einem höheren Bewusstsein:


Diese Gedanken sind nicht du. Sie sind nur etwas, das du erlebst. Du bist das Bewusstsein hinter den Gedanken, der stille Beobachter, der alles wahrnimmt, ohne damit identisch sein zu müssen.


Der erste Schritt aus der Selbstablehnung ist daher nicht, sich zu zwingen, sich zu lieben. Es ist, sich einfach bewusst zu machen: "Ah, da ist wieder dieser alte Gedanke. Ich bemerke dich. Aber ich bin nicht du."



Die Illusion der Trennung auflösen

Gibt es Getrenntheit, oder nur die erschaffene Erfahrung davon?
Gibt es Getrenntheit, oder nur die erschaffene Erfahrung davon?

Warum fühlt sich Selbstablehnung so absolut, so real an? Weil sie auf einer fundamentalen Illusion beruht: der Illusion der Trennung. Du glaubst, du seist getrennt von allem anderen – von anderen Menschen, von der Quelle, von der Fülle des Lebens und vor allem von deinem eigenen, wahren Wesen.


Dieses Gefühl der Getrenntheit erzeugt Angst. Und aus dieser Angst heraus entstehen alle Mechanismen der Ablehnung: Der Drang, zu kontrollieren, der Perfektionismus, die ständige Bewertung.


Du suchst verzweifelt außerhalb von dir nach dem, was du bereits in dir trägst. Du suchst nach Bestätigung, nach Liebe, nach Wertschätzung, in der Hoffnung, dass sie die innere Leere füllen, die die Illusion der Trennung geschaffen hat.


Doch was, wenn es diese Trennung gar nicht gibt?


Stell dir das Universum als einen großen, unendlichen Ozean vor. Du bist keine einzelne, abgetrennte Welle, die verzweifelt versucht, ihre Form zu halten und nicht zu "verschwinden". Du bist der gesamte Ozean, der sich temporär als Welle erfährt.


Dein höheres Selbst ist dieses gesamte, grenzenlose Bewusstsein. Es ist das, "was ist". Es ist reine, bedingungslose Liebe und reines Schöpferpotential.


Dein höheres Selbst lehnt dich niemals ab. Es wartet geduldig darauf, dass du dich daran erinnerst, wer du wirklich bist. Es kommuniziert ständig mit dir durch Intuition, durch Freude, durch diese Momente tiefen Friedens und völliger Präsenz.


Selbstablehnung ist nichts anderes als das vorübergehende Vergessen dieser Verbindung. Sie ist die Welle, die glaubt, sie müsse alleine kämpfen, und nicht versteht, dass sie aus der Kraft des gesamten Ozeans schöpfen kann.



Der Prozess: Vom Erkennen zum Integrieren


Der Weg von der Selbstablehnung zur Selbstliebe ist kein linearer. Es ist ein Prozess der Bewusstwerdung, der immer wieder neue Türen öffnet. Er ist ein Kreislauf des Entdeckens, Annehmens und Integrierens.


1. Der neutrale Beobachter


Alles beginnt mit der bewussten Entscheidung, hinzuschauen. Anstatt vor dem unangenehmen Gefühl der Unzulänglichkeit wegzulaufen, bleibst du einen Moment dabei. Du atmest es an. Du sagst: "Okay, ich spüre dich. Ich erlaube dir, da zu sein."


Das ist radikale Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Du bekämpfst das Gefühl nicht, du verurteilst es nicht. Du beobachtest es einfach nur, mit Neugierde und Mitgefühl. Dies allein entzieht dem Gefühl einen Großteil seiner Macht.


2. Die Macht der Frage


Anstatt die Gedanken der Ablehnung einfach zu glauben, beginnst du, sie zu hinterfragen. "Ist dieser Gedanke wirklich wahr? Woher kommt er? Dient er mir? Was wäre, wenn das Gegenteil wahr wäre?"


Diese Fragen sind mächtige Werkzeuge, um die alten Fundamente ins Wackeln zu bringen. Sie öffnen eine Tür zu einer neuen Perspektive.


3. Die bewusste Entscheidung


Hier beginnt die aktive Schöpfung.Sobald du einen alten Gedanken der Ablehnung bemerkt und hinterfragt hast, stehst du an einem Scheideweg. Du kannst den alten Pfad weitergehen – oder du kannst dich bewusst für einen neuen Gedanken entscheiden.


Das ist nicht affirmatives Wunschdenken ("Ich liebe mich!"), wenn du es noch nicht fühlst. Es ist eine sanfte Ausrichtung. "Auch wenn ich mich jetzt nicht vollständig liebe, wähle ich, mir selbst Freundlichkeit entgegenzubringen. Ich wähle, so zu handeln, als ob ich mich wertschätzen würde."


4. Die Erlaubnis, zu fühlen


Auf diesem Weg wirst du Rückschläge erleben. Tage, an denen die alten Muster übermächtig erscheinen. Das ist menschlich und Teil des Prozesses. Der Schlüssel ist, dir auch dafür die Erlaubnis zu geben.


Selbstliebe bedeutet nicht, nur "positive" Gefühle zu haben. Wahre Selbstliebe umarmt die gesamte menschliche Erfahrung – die Traurigkeit, die Wut, die Unsicherheit – mit einem tiefen Verständnis, dass all dies ein Teil der Reise ist. Du gibst dir die Erlaubnis, unvollkommen menschlich zu sein.


5. Ausrichtung an der Freude


Dein innerer Kompass ist deine Freude, deine Begeisterung, dieses Gefühl von "Ja, das fühlt sich stimmig an!" Je mehr du lernst, auf diese leise, innere Stimme zu hören und deine Entscheidungen danach auszurichten, desto mehr sendest du eine klare Botschaft an das Universum und an dich selbst:


"Ich bin es wert, dass es mir gut geht. Ich ehre mich und meine Bedürfnisse." Dies ist eine der mächtigsten Formen der Selbstliebe. Sie ist nicht egoistisch, sondern notwendig. Du kannst nicht von einem leeren Brunnen geben.



Die Praxis der Erinnerung: Dein Alltag als Spiegel

Vom verstehen zum realen Üben.
Vom verstehen zum realen Üben.

Die Theorie zu verstehen ist ein Ding. Sie in den Momenten zu leben, in denen dein alter Geist am lautesten schreit, ist eine andere. Der Übergang von der Selbstablehnung zur Selbstliebe spielt sich nicht in einem abgeschiedenen Meditationsretreat ab, sondern mitten in deinem Alltag.


In der Schlange an der Kasse, wenn dich die Ungeduld packt. Im Streit mit deinem Partner, wenn alte Verletzungen hochkommen. In der überfüllten U-Bahn, wenn das Gefühl der Anonymität dich überfällt.


Dies ist dein Übungsfeld. Jeder dieser Momente ist eine Einladung, dich neu zu entscheiden. Eine Einladung, die Lücke zwischen Reiz und Reaktion zu nutzen, um bewusst zu wählen. Anstatt automatisch mit Abwehr, Angst oder Kritik zu reagieren, atmest du einmal durch.


Du erinnerst dich: "Ah, dies ist eine Gelegenheit. Was wähle ich? Folge ich dem alten Programm, oder wähle ich eine neue Antwort, die meinem Wesen entspricht?"


Dein Alltag wird so zum lebendigsten und kraftvollsten Spiegel. Die Menschen um dich herum, die Situationen, die dich herausfordern – sie alle zeigen dir genau die Aspekte deiner selbst, die noch deine Aufmerksamkeit und dein Mitgefühl brauchen.


Jemand, der dich kritisiert, zeigt dir, wo du vielleicht noch selbst kritisch mit dir bist. Eine Situation, die dich überfordert, zeigt dir, wo du noch nicht ganz an deine Fähigkeiten glaubst.


Nimm diese Spiegel an. Sie sind keine Feinde, sondern die großzügigsten Lehrer, die du dir vorstellen kannst. Sie zeigen dir ungeschminkt, wo du stehst, und schenken dir die Chance, dich jeden Tag ein Stück mehr in Richtung deiner wahren Heimat zu bewegen.



Die Sprache deines Wesens: Auf die leise Stimme hören


Dein Verstand mag laut sein, aber dein Wesen kommuniziert auf eine andere, sanftere Weise. Es spricht durch deine Intuition, diese untrügliche, innere Gewissheit, die keine logische Erklärung braucht.


Es spricht durch deine Begeisterung – dieses Aufleuchten in dir, wenn du etwas siehst oder tust, das deine Seele berührt. Es spricht durch ein Gefühl der Leichtigkeit und Mühelosigkeit, wenn du auf dem für dich richtigen Pfad unterwegs bist.


Selbstablehnung übertönt diese leise Stimme. Sie misstraut den Impulsen der Freude und folgt stattdessen dem, was "vernünftig" und "sicher" erscheint – auch wenn es sich schwer und kraftraubend anfühlt.


Der Prozess der Selbstliebe ist also auch ein Prozess des Wiedererlernens. Du lernst wieder, auf diese innere Navigation zu vertrauen. Du beginnst, kleine Entscheidungen danach auszurichten, was sich gut anfühlt, nicht was sich am sichersten anfühlt.


Du fragst dich öfter: "Worauf habe ich wirklich Lust? Was würde mir jetzt wirklich guttun?"


Anfangs mag das unbehaglich sein. Der Verstand wird protestieren: "Das ist unverantwortlich!". Doch mit jeder Entscheidung, die du aus dieser inneren Führung triffst, sendest du eine mächtige Botschaft an dein gesamtes Sein:


"Ich vertraue dir. Ich höre auf dich. Deine Bedürfnisse sind wichtig." Dies ist die pure Praxis der Selbstliebe.



Die Illusion der Zeit: Es geschieht JETZT

Du wirst immer geführt, immer.
Du wirst immer geführt, immer.

Ein großer Fehler auf diesem Weg ist der Glaube, Selbstliebe sei ein Ziel in der Zukunft. "Irgendwann, wenn ich meinen Körper mehr liebe, wenn ich erfolgreicher bin, wenn ich meine Trauma verarbeitet habe... dann werde ich mich endlich vollständig lieben können."


Dies ist eine Falle des linearen Verstandes. Die Wahrheit ist: Du kannst dich nur jetzt lieben. In diesem Moment. Alles andere ist Aufschub.


Die Liebe zu dir selbst ist nicht das Ergebnis eines Prozesses. Sie ist der Grund, aus dem du den Prozess überhaupt beginnst. Sie ist der Funke in dir, der sich nach mehr Wahrheit sehnt. Du beginnst nicht bei Null. Du beginnst bei der Sehnsucht, die bereits ein Ausdruck der Liebe ist.


Jeder Moment bietet dir die Wahl: Kann ich mich in diesem Atemzug so annehmen, wie ich bin? Mit all meinen Unzulänglichkeiten, meiner Müdigkeit, meiner Unsicherheit? Kann ich diesem gegenwärtigen Erleben, genau so wie es ist, mit Freundlichkeit begegnen?


Wenn du lernst, dich im Jetzt zu lieben – in deiner Unvollkommenheit –, dann entziehst du der Zukunft ihre Macht, dir deinen Wert zu geben. Du realisierst, dass du nicht heil sein musst, um ganz zu sein. Deine Ganzheit ist bereits da, verdeckt von den Gedanken, die dir etwas anderes erzählen.



Du bist nicht allein: Verbunden im Sein


Auch wenn der Weg inniglich persönlich ist, so gehst du ihn doch nie allein. Das Gefühl der Einsamkeit ist ein weiterer Aspekt der Illusion der Trennung. Wenn du beginnst, deine Verbindung zu deinem höheren Selbst, zu "Allem-was-ist", zu spüren, verändert sich auch dein Gefühl der Verbindung zu anderen.


Du erkennst, dass jeder Mensch auf seinem eigenen Pfad unterwegs ist, mit seinen eigenen Kämpfen und seinem eigenen Vergessen und Erinnern.


Du hörst auf, andere für dein Gefühl der Unzulänglichkeit verantwortlich zu machen, und du hörst gleichzeitig auf, ihren Weg zu beurteilen. Ein tiefes Mitgefühl entsteht – zunächst für dich selbst, und dann, ganz natürlich, für alle anderen Wesen.


Du realisierst: Wir alle sehnen uns danach, nach Hause zu kommen. Wir alle wollen geliebt und gesehen werden. Diese gemeinsame Sehnsucht verbindet uns auf einer Ebene, die viel tiefer liegt als alle Unterschiede auf der Oberfläche.


Indem du dich selbst liebst, nimmst du deinen Platz in diesem großen Gefüge der Schöpfung ein. Du erlaubst dir, sowohl ein einzigartiges Individuum als auch ein untrennbarer Teil des Ganzen zu sein.


Dies ist das Geschenk der Selbstliebe: Sie befreit dich nicht nur aus deinem eigenen Gefängnis, sondern heilt auch die wahrgenommene Trennung zwischen dir und der Welt.


Deine Reise ist wichtig. Jeder Schritt, den du gehst, jede liebevolle Entscheidung, die du für dich triffst, hat eine Auswirkung, die weit über dich selbst hinausreicht. Indem du dich erinnerst, wer du wirklich bist, erinnerst du uns alle ein kleines bisschen mehr an unsere eigene Wahrheit.



Dein Eduard

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